„DER GROSSE MARSCH"
von Wolfram Lotz
Premiere 21. Februar 2019 / 20 Uhr Kulturhaus Dornbirn
Weitere Vorstellungen
23. 24. 26. 27. und 28 Februar jeweils um 20 Uhr / Kulturhaus Dornbirn
Regie Stephan Kasimir
Ausstattung Caro Stark
Lichtdesign Andreas (Phoenix) Hofer
Produktionsleitung Lisa Weiss
Regieassistenz Paul Köstl
Maske Ariane Gmeiner
Darsteller
Robert Kahr
Taiyo Marquez Suitner
„Die meisten Theaterleute sind (natürlich gibt es Ausnahmen) Arschgesichter.“ Mit dieser Zueignung beginnt Wolfram Lotz seinen Großen Marsch durch alle erdenklichen Kapitalismuskritik-Klischees und festgefahrenen Sichtweisen, die sich so in den letzten Jahren auf dem Theater im deutschsprachigen Raum durchgesetzt haben und zum neuen Maßstab geworden sind. Der große Marsch ist eine anarchische Revue, kraftvoll und aberwitzig. Eine übermütige Theatershow: Zeitgenössische, historische und fiktive Figuren – von Josef Ackermann über Bakunin zu Prometheus und Hamlet sind zu Gast. Eine Schauspielerin tritt als Moderatorin auf. Die Befragung ihrer Show-Gäste liefert den roten Faden des Stücks, doch Autor Wolfram Lotz, der selbst auftritt, fordert Unmögliches, einen Marsch gegen die Grenzen von Raum und Zeit, und lässt immer mehr Fantastisches und Unmögliches geschehen, Tote auftreten, auf dass das Theater als utopischer Raum für die Kunst zurückerobert wird.Lotz schreibt sich an die Grenzen theatraler Darstellungsmöglichkeiten heran, entwirft darüber aber keine Moral, sondern entlarvt einen Ist-Zustand, in dem die Figuren die Erschöpfung, Ratlosigkeit und den Überlebenskampf in unserer heutigen Gesellschaft spiegeln.Am Ende gibt er dich Sicht frei auf einen neuen, radikalen, anarchistischen, poetischen und auch ratlosen Blick auf die Welt, der alle Erwartungshaltungen an die Kunst und alle Standardisierungen eines politischen Diskurses abschütteln und neues Terrain erobern will. Lotz sprengt die Mittel des Machbaren und reizt das Theater mit all seinen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten aus.